So sieht das Bier vor dem Umfüllen aus |
5 bis 6 Tage nachdem Sie die Hefe zugegeben haben wird die Gärung rapide abnehmen ( in diesem Stadium wird sich das spezifische Gewicht im Bereich zwischen 1020 und 1022 befinden (Erläuterungen dazu siehe Hydrometer.) Füllen Sie das Bier nun in den zweiten Gärbottich (mit Ablaßhahn) um und verschließen es durch ein bis zur 2. Blase mit sterilem Wasser gefüllten Gärröhrchen . Zum Umfüllen schieben Sie das Umfüllrohr und den Umfüllschlauch in den Halter und klemmen diesen auf den Rand des 1. Gärbottichs. Dabei ist das U-Rohr im 1. Bottich. Jetzt durch den Schlauch ansaugen und in den 2. Bottich laufen lassen. Achten Sie beim Umfüllen darauf, daß Sie möglichst wenig Hefe, die sich inzwischen am Boden des Bottichs abgesetzt hat, mit umfüllen. Haben Sie keinen zweiten Behälter, so schließen Sie den Benutzten luftdicht mit einem Gärröhrchen ab.
Meine Umfüllkonstruktion |
Aber irgendwie stehe ich mit dem Umfüllen auf Kriegsfuß. Es hörte einfach auf zu laufen, als noch 5 Liter übrig waren. Da ich nur eine 50ml-Kelle desinfiziert hatte, begann ich zu schöpfen, nachdem mehrere Ansaugversuche erfolglos blieben. Rechnen wir mal: um mit einer 50 ml-Kelle 100 ml zu schöpfen, muss ich zweimal den Arm heben, bei 1000ml als 20x und bei 5000 ml - 100 mal. Bier brauen kann also fit halten.
Die Hefe hat sich wunderbar unten abgesetzt. Den letzten halben Liter habe ich in ein Weißbierglas gefüllt und erstmal in den Kühlschrank gestellt.
Bodensatz Hefe |
Das Hydrometer schwimmt im Bier |
Dann habe ich auch die erste Alkoholmessung (Stammwürzegehalt) gemacht. Dazu nutzt man das Hydrometer. Eine gute Beschreibung liefert http://home.arcor.de/bier.brauer/Hydrometer/Hydrometer.html:
Spezifisches Gewicht bei 1,026 |
Um das spezifische Gewicht der Bierwürze zu messen, die Bierspindel schon vor der Hefezugabe im Gärfass oder im Gäreimer schwimmen lassen. Wichtig: vorher gut umrühren!
Um das Fortschreiten der Gärung zu messen, am Besten eine Probe in einen Standzylinder abfüllen und die Bierspindel während des gesamten Gärvorgangs darin schwimmen lassen. Die Schöpfkelle, mit der die Probe in den Standzylinder einfüllt wird, muß ebenfalls keimfrei, d.h. desinfiziert sein. Die Bierspindel vorsichtig eintauchen, bis sie frei schwebt. Die Bierspindel leicht drehen, um daran haftende Kohlensäure zu entfernen. Bereits gärendes Bier muß geschüttelt werden, bis die gebundene Kohlensäure entwichen ist.
Die Bierspindel ist auf eine Temperatur von 20°C +/ 2° eingestellt.
Um das spezifische Gewicht abzulesen, muss der "Meniskus" (die Flüssigkeit steigt an der Bierspindel etwas hoch) weglassen werden. Im Beispiel ist der abgelesene Wert 1,000 und nicht 0,997. Nach der Messung der Würze die Bierspindel nicht wieder in den Gäreimer geben » Infektionsgefahr! « Besser: Lieber schon mal pro-Bieren!
Die Bierspindel ist auf eine Temperatur von 20°C +/ 2° eingestellt.
Zur einfacheren Handhabung befindet sich auf der Skala zwischen 1,008 und 1,000 ein breites gelbes Band, sowie eine dicke Linie bei 1,000. Das Bier sollte frühestens abgefüllt werden, wenn der Wert zwischen 1,010 und 1,013 liegt! Es besteht sonst die Gefahr, dass die Flaschen platzen (was mächtig Sauerei ergibt).
Wichtig ist, daß der Wert nach zweimaliger Messung (Spindelung) im Abstand von einem Tag gleich bleibt, also sich nicht mehr verändert. Das Hydrometer zeigt das spezifische Gewicht des Bieres an. Deutsche Brauer sprechen jedoch von der Stammwürze oder dem Stammwürzegehalt.
Umrechnungsformel für Stammwürze in spezifisches Gewicht:
Spez.-Gew. = Stammwürze[%] / 1000 x 4 + 1,0
Spez.-Gew. = Stammwürze[%] / 1000 x 4 + 1,0
Beispiel: 10% / 1000 x 4 + 1,0 = 1,040
Umrechnungsformel für spezifisches Gewicht in Stammwürze:
Stammwürze = Spez.-Gew. - 1,0 :4 x 1000
Stammwürze = Spez.-Gew. - 1,0 :4 x 1000
Beispiel: 1,040 - 1 = 0,040 : 4 = 0,001 x 1000 = 10%
Das spezifische Gewicht liegt zur Zeit bei 1,026. Demnach hat mein Bier aktuell 6,5% Allohol. Ich sach ja - et dreht schon!
So, das Bier ist drin und jetzt noch... |
... den Deckel rauf und das Gärröhrchen mit Wasser füllen und wieder 6-8 Tage stehen lassen |
Ich gebe zu - während der letzten 5 Tage war ich neugierig und habe gelegentlich den Deckel gelüftet, um nach dem Schaum zu sehen. Heute dachte ich mir so: wieso wird immer betont, man solle den Behälter luftdicht verschließen? Mir wurde ganz anders: hatte ich mit meiner Neugier dafür gesorgt, dass das Bier nichts wird? Ich googelte und kam zu folgendem Ergebnis: ...Die Behälter sollen sich luftdicht verschließen lassen, um Kontakt von Sauerstoff mit der Maische zu verhindern (Entstehung unerwünschter Mikroorganismen u. Alkoholverluste)....
Also die Mikroorganismem sind ja ok, bin ja tierlieb. Aber der Alkoholverlust!!!
Gut - in den nächsten 6 bis 8 Tagen bleibt der Deckel drauf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen