Dienstag, 8. Januar 2013

Heute bin ich in Haldensleben



Ich bin bis übermorgen in Haldensleben, ein kleines, inzwischen nettes Städtchen nicht weit von Magdeburg. Ich wohne natürlich in dem einzigen sozialistischen und abgrundtief hässlichen Zweckbau, der die Wende und alle Restaurierungen historischer Bauten überdauert hat. Die unteren 3 Etagen des Klotzes scheinen industriell genutzt zu werden, das Hotel hat sich ganz oben in der 4. Etage einquartiert. Ich muss aber sagen, das Zimmer ist geräumig und sauber und der Blick auf den Markt entschädigt für das Äußere des „Hauses“.
Vorhin bin ich noch einmal etwas draußen gewesen, um mir nach der Autofahrt (gut 3 Stunden, dafür spritsparend) die Füße zu vertreten. Die Häuser rund um den Markt und in den angrenzenden Gassen sind wirklich hübsch. Es gibt etliche Kneipen und einen ansehnlichen Chinesen.
Vor 400 Jahren gab es hier offensichtlich den Brauch, in die außen sichtbaren Holzbalken der Fachwerkhäuser coole Sprüche einzuritzen. Jedenfalls weiß man jetzt, wie die damaligen Besitzer hießen. Ich überlege gerade, ob so ein Spruch an meinem Haus auch 400 Jahre überdauern würde…
An einer mit kleinen Granitsteinen gepflasterten Ecke sah ich es auf einmal auf dem Boden blinken. Lauter kleine leuchtende Sterne. Beim Betrachten stellte ich fest, dass sich die Farbe der Sternchen änderte. Ich folgte dem blinkenden Weg und landete – vor einer Kirche. Pfiffig, die Haldenslebener. Haben LED’s unter den Pflastersteinen verbuddelt und spekulieren auf die Neugier der Leute. Sieht wirklich hübsch aus, sollte man zum EU-Standard machen.

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